Für unseren letzten Sonntag in Kapstadt hatten wir uns nur ein kleines Programm vorgenommen, denn wir fühlten uns nicht mehr so ganz auf der Höhe unserer Aufnahmefähigkeit. Daher machten wir ganz solide und brav einen Sonntagsspaziergang durch den Park:
Company Garden mit Museum und Kirchenbesuch, und den Tag beschlossen wir dann auch noch mit Adventssingen in einer Kirche.
Startpunkt war das Naturkundemuseum:
Rechts ein Fever-Tree, der hier zum Glück nicht einheimisch ist: er verdankt seinen Namen nicht etwa fiebersenkenden Eigenschaften, sondern im Gegenteil: wo er wächst, sind Fieber durch Tsetsefliege und Malaria zu fürchten.
Weiter gings, vorbei an allerlei Getier und Pflanzen: Kois, Seerosen, Nilgänse (die eigentlich Enten sind), Canna und Strelitzien
auch Kunst und Krempel war zu sehen:
ein Narr, wer Böses dabei denkt: wir sind in Südafrika - (Cecil Rhodes zeigt: da ist mein Hinterland, inoffizielle Deutung: so hoch liegt der Mist)
ein Gastgeschenk aus Japan: steinerne Laterne
und ein Import aus USA:
Hier war einmal der Eingang zum Zoo:
Die Nationalbibliothek und das Parlament: (Kapstadt ist zwar nicht die Hauptstadt von Südafrika, hat aber ein eigenes Parlamentsgebäude noch aus Kolonialzeiten; das Parlament tagt heute 1/2 Jahr in Pretoria und 1/2 Jahr in Kapstadt)
Tuynhouse: Sommersitz, dann Gartenhaus der holländischen Kolonialregierung,später
(Wikipedia)
Wir verlaasen nun den angenehm schattigen Company-Garden.
Vorbei am Sklaven-Museum
und Sklavenbaum-Gedenkstein:
Das Museum (sonntags geschlossen) war die Unterkunft der Sklaven, die unter dem Sklavenbaum verkauft bzw. vermietet wurden. Da der Baum der modernen Strassenführung weichen mußte, erinnert der Stein (mitten auf der Strasse) an die unseligen Zeiten.
Unser Ziel war jedoch die St.George-Cathedral:
nicht weil sie besonders schön wäre oder weil Sonntag war, sondern wegen einer sehenswerten Attraktion:
ein Labyrinth - gedacht für Menschen, denen Gebet und Meditation im Sitzen schwerfällt; im Mittelalter konnte man so eine symbolische Pilgerfahrt machen, indem man betend die Wege abschritt, hinein ins Zentrum und wieder hinaus in die Welt, ohne sich auf die beschwerliche und gefährliche Reise nach Jerusalem zu begeben. Ein berühmtes Labyrinth befindet sich in der Kathedrale von Chartres. Das kleinere Abbild hier abzulaufen dauert auch ohne Gebete gut 20 Minuten.
Eine andere Art von Andacht sieht man hier: Roland bewundert die Säule zum Gedenken an den Bischof der Kathedrale, Robert Gray (+1872) ; sie besteht aus verschiedenen importierten Gesteinsarten: eine rosa Granitsäule auf Portlandsockel mit Urnen und Stelen aus Sandstein und Schiefer.
Unseren erholsamen Sonntagsspaziergang beschlossen wir dann mit einem abendlichen Adventssingen in einer Vorortgemeinde: